Ich bin ja ein Mensch, der lieber die Dusche nutzt als eine Badewanne. Ich kann das auch ganz gut vergleichen, denn im Laufe der Jahrzehnte habe ich zwei kleine Bäder in meinem Haus eingebaut: eines mit einer Dampfdusche, und das andere im Keller mit einer Badewanne. Doch die wird überwiegend von meiner Frau genutzt (auf deren Wunsch sie überhaupt aufgestellt wurde), während ich die Duschkabine nutze. Zwar meistens ohne den Dampfgenerator, weil ich einfach nicht die Muße habe, mich so lange in der Dusche aufzuhalten. Aber einmal im Monat wird auch die Dampfdusche genutzt, weshalb sie angeschafft wurde: zum Dampfduschen.
Badewanne im Alter
Nun ist das aber so eine Sache. Duschkabine und Badewanne funktionieren wunderbar, solange man noch relativ jung ist und sich dementsprechend bewegen kann. Doch für viele Menschen kommt im Alter das aus: in der Dusche können sie nicht mehr lange stehen, auch ein Duschhocker ist nicht immer die beste Lösung, wenn man Probleme mit dem Gleichgewicht bekommt, und die Badewanne ist dann überhaupt nicht mehr zu benutzen. Da ist erst einmal der hohe Wannenrand, der ein nicht zu überwindende Hindernis darstellt, und dann ist es das Aufstehen aus der tiefen liegenden Stellung.
Wenn es soweit kommt, hat man aber immer noch einige Möglichkeiten:
- Man lässt das mit dem Duschen und baden komplett weg. Eine Reinigung am Handwaschbecken muß eben reichen, auch wenn es wahrlich nicht sehr bequem ist auf Dauer. Besonders die Intimpflege ist kaum vernünftig zu machen, wenn man etwa auf einem Hocker oder Rollator vor dem Handwachbecken sitzt.
- Man baut sein Badezimmer entsprechend um, um eine Alternative zur Duschkabine oder normalen Badewanne zu haben. Das werden viele Senioren sicherlich nicht mehr selbst machen können, aber wozu haben sie Kinder in die Welt gesetzt (die ihrerseits hoffentlich ebenfalls für Nachwuchs gesorgt haben)? Wenn genügend Geld vorhanden ist, kann man natürlich auch eine Firma beauftragen.
Umbau im Badezimmer
Wer in einer eigenen Wohnung lebt oder im Haus, der braucht nur gute Ideen, um das Badezimmer altersgerecht einzurichten. Anders sieht es aus, wenn man in einer Mietwohnung lebt: Hier kann man nicht so einfach Wasserleitung und Stromkabel verlegen. Fast alles muß genehmigt werden vom Vermieter, und viele stellen sich quer.
Es bleibt dann also nur noch die Alternative, alle Anschlüsse so zu belassen, wie sie sind, und sich bei einer alternativen Lösung nach Produkten zu suchen, die problemlos eingebaut werden können. Obwohl hier auch immer noch die Option im Kopf sein sollte, daß es im Falle eines Auszuges aus der Wohnung möglich sein soll, den ursprünglichen Zustand wieder herzustellen.
Was wären denn nun die Alternativen zu Badewanne und Duschkabine? Die zwei meiner Meinung nach wichtigsten möchte ich Ihnen hier vorstellen.
Eine Badewanne mit Tür
Wenn im Badezimmer schon eine ganz normale Badewanne vorhanden ist, kann man sie ganz einfach gegen ein Exemplar mit eingebauter Tür austauschen. Die hat in etwa dieselben Maße, und auch die Anschlüsse für Wasser und Abwasser sind ähnlich. Das kann an einem Wochenende erledigt werden, und außer ganz normalen Heimwerkerkenntnissen und das entsprechende Werkzeug ist nicht mehr nötig.
Dann hat man seine Badewanne wie gewohnt, nur mit dem Vorteil, daß der Wannenrand nicht mehr bezwungen werden muß. Viele Badewannen mit Tür haben außerdem einen kleinen Sitz eingebaut, sodaß man nicht mehr lang gestreckt liegen muß. Wer noch genügend Kraft im Körper hat, um aus dieser Stellung selbstständig wieder aufzustehen, dem ist mit solch einer Badewanne schon gut geholfen.
Allerdings wird das für viele Senioren nicht mehr zutreffen
Eine Sitzbadewanne
Besser geeignet ist in diesem Fall eine Badewanne, wo man nicht mehr drin liegt, sondern sitzt. Diese gibt es auch seit einiger Zeit zu kaufen, es sind zwar noch nicht sehr viele, und sie sind auch nicht eben billig. Aber sie sind da, und damit wird es vielen Menschen wieder möglich, selbstständig zu baden, ohne eine fremde Hilfsperson beschäftigen zu müssen.
Die Sitzbadewannen für Senioren sind fast alle ebenfalls mit einer Tür ausgerüstet. Das ist aber auch notwendig, da diese kürzer sind als herkömmliche Badewannen (man braucht ja den Platz nicht mehr, um die Beine auszustrecken). Weil man aufrecht im Sitzen badet, ist die Badewanne auch etwas höher. So steht das Wasser entsprechend ebenfalls höher und kann den Körper wohlig umspülen.
Mit der Sitzbadewanne ist es oftmals wieder möglich, alleine, ohne fremde Hilfe zu baden. Mit dem Rollator kann man bis an die Badewanne vorfahren, sich an dem höheren Rad der Wanne gut festhalten, die Tür öffnen, die Wanne fast barrierefrei betreten, einmal drehen und auf dem Sitz Platz nehmen, und die Tür wieder schließen. Nun sitzt man bequem wie auf einem Stuhl, kann warmes Wasser einlassen und wieder ganz herrlich baden.
Sollte dennoch eine Hilfsperson notwendig sein, so hat es diese auch leichter. Denn man muß nicht mehr seitlich neben der Wanne stehen, wo man etwas eingeschränkt ist, um den Senior beim Aufstehen zu helfen. Da sie Sitzbadewanne relativ kurz ist, kann man sich gegenüber postieren und so eine viel bessere Hilfestellung leisten.
Meiner Meinung nach ist die Sitzbadewanne die beste Möglichkeit für Senioren, die immer noch regelmäßig ein Bad nehmen möchten. Denn es gibt doch eine ganze Menge Menschen, die möchten sich aus Scham nicht von fremden Menschen nackt waschen lassen, was ja auch verständlich ist. Beim Baden im Sitzen mit dieser speziellen Badewanne für Senioren kann man noch immer sehr viel alleine machen, ohne fremde Hilfe.